Kaufe einfach diese eine Schaukel, sage diesen einen Satz, lade dieses kostenlose EBook runter, folge diesen vier Schritten (…)
Es gibt zahllose Angebote wie diese, die uns Eltern Hoffnung geben. Gerne geben wir das Geld aus, lesen uns ein, besuchen den Workshop (…) weil wir so so sehr Hilfe brauchen!
Und dann? Wenn das „Zaubermittel“ nicht wirkt? Suchen wir nach dem nächsten. Und dem nächsten. Und dem nächsten. So lange, bis wir denken, dass es an uns liegt. Wenn 10.000+ zufriedene Kunden sagen, dass es bei ihnen wirkt, dann muss ich etwas falsch machen.
stop!
Lasst uns mal einen kurzen Realtitätscheck machen:
- Kinder liebevoll und empathisch zu begleiten ist anstrengend. Kräftezehrend. Geht oft weit über unsere Grenzen und Möglichkeiten hinaus. Diese Aufgabe war nie für nur zwei (oder bei Alleinerziehenden sogar nur eine) Person(en) gedacht.
- Kinder sind „Grenzforscher“. Es ist ihre Aufgabe, zu schauen, wo sie enden und eine neue Person anfängt. Es ist spannend und super lehrreich für Kinder zu erkunde, wie unterschiedlich Personen reagieren. Das ist entwicklungsgerecht völlig normal und kein Zeichen von Respektlosigkeit. Ganz im Gegenteil: wenn sich dein Kind völlig frei bei dir zeigt, in all seinen Emotionen, wenn es sich traut zu wüten, zu toben, ausgelassen zu sein, dann kannst du dir selbst auf die Schulter klopfen. Du bist der sichere Hafen für dein Kind. Bei dir darf es sein, fühlen und leben.
- Kinder tun alles für sich und niemals gegen sich. Fühlst du dich provoziert von deinem Kind? Treibt es dich vermeintlich absichtlich auf die Palme? Checke noch mal bei dir ein: wie geht es dir gerade? Wie ist dein „Akkustand“? was verbirgt sich hinter dem Verhalten deines Kindes? Tauche in die Gefühle und Bedürfnisse: was will mein Kind mir gerade sagen?
- Es wird immer Personen geben, die dich bewerten und verurteilen. Weil dein Kind vielleicht nicht stumm „funktioniert“, weil es Dinge hinterfragt, weil es wilder, lauter, unangepasster ist, als Generationen vor uns. Das ist ok. Nimm es an und lass es an dir vorbeiziehen. Diese Personen sprechen über sich und ihre Erfahrungen. Vielleicht haben sie selbst erlebt, dass es nicht sicher ist, seine Gefühle offen auszuleben. Vielleicht wurden sie bestraft, wenn sie wild tobend durch die Gegend gerannt sind. Vielleicht wird dieser Teil in ihnen durch das Verhalten deines Kindes berührt und bricht jetzt aus ihnen heraus. Noch mal: sie sprechen nur über sich, nicht über dich! Ihre Erfahrungen und Glaubenssätze haben nichts mit deinen Qualitäten als Mutter zu tun.
- Wie sieht es mit deinen Ressourcen aus? Wo ist dein Dorf, das dich unterstützt? Welche Notfallstrategien hast du, wenn dir gerade alles über den Kopf wächst? Wo bekommst du Hilfe?
Ein Satz, der mich wie kein anderer geprägt hat, kommt von meiner Ausbilderin und Mentorin Juli Scharnowski:
„Es liegt nicht an dir, es liegt in dir!“
Lass uns rausfinden, was es bei dir ist ❤️
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